Sicherheiteit
semper parat (immer bereit)
Der konkrete Anlaß
Das Kentern des "SF Campino" einige Flußbiegungen vor Dornburg am 24.
Mai 2013.
Ein Wasserstand und damit verbundene Strömung, wie seit Beginn der
Zeitrechnung der Saalefahrten nicht, sorgte dafür, daß wir jeden
herabhängenden Ast mitnahmen. Einer der letzten vor Dornburg verhakte
sich unter unserer Schranne und die Saale schob unser Floß erbarmungslos
weiter während der Ast, der sich eisern im Tisch verhakt hatte, keine
Anstalten machte nachzugeben. Das machte dann unser Floß, als das klugste
der drei (Ast, Saale, Floß). Es beschloß sich von seiner Last
zu befreien indem es sich einfach mal umdrehte.
Weitere bedeutsame Ereignisse
-
Das beinahe Kentern nach dem Einsetzten in Jena am 9. Juni 2006
Aus der Erfahrung, daß das "SF St. Wendelin" 13 Personen tragen konnte
(Beweißfoto existiert) wurde "SF Campino" bei seiner Jungfernfahrt
mit 10 Personen auf die Reise geschickt. Ein spitzer Stein unter der
Wasseroberfläche in Ufernähe kurz nach dem Einsetzpunkt wurde zum
Verhängnis. Wir saßen auf, drehten uns quer in die
Strömung und kippten über diesen "Lagerpunkt" 80% der Besatzung
ab.
.
-
Das Durchbrechen des Seniors der Salana beim Anlegemaneuver am 21. Mai 2005
Die KDStV Salana Jenensis hatte in jenem Jahr den Vorsitz der Allianz und
der Senior stieg am Saalestrand von Saaleck bei uns auf um im Triumpzug auf
der Saale am Fuß der Burg anzulegen. Ein im Vorjahr beschädigtes
Brett, welches unerkannt geblieben war, gab nach und der Triumphator versank
mit einem Bein bis zu dem Knie zwischen den Decksplanken. Es mußten
mit Werkzeug benachbarte Planken aus dem Floß herausgeschraubt werden
um das feststeckende Bein zu befreien.
.
-
Das Anschlagen im Querdrift an der letzten Brücke vor Saaleck am 5.
Juni 2004
Hilfestellung für Andere leisten ist eigentlich löblich, aber .
. .
. . . nicht wenn dadurch das eigene Floß am Brückenpfeiler zerschellt.
Wir lagen quer zur Strömung in der "Fußgängerzone" vor der
letzten Brücke vor Saaleck auf der Kiesbank fest. Das Wasser spülte
wegen der großen Strömung bereits über das Deck. In dieser
Situation schlug das Faltboot des Kaffee- & Kuchenservice an einem Stein
ca. 10 m flußaufwärts von uns ebenfalls quer an und steckte fest.
Der "immer hilfsbereite Anhalter" sprang augenblicklich und ohne Vorwarnung
von unserem Floß um eine Beschädigung des Faltbootes zu verhindern.
Die Lastminderung sorgte jedoch dafür, daß sich das Floß
anhob und Fahrt aufnahm. Da die restliche Besatzung versucht hatte das Floß
durch Gewichtsverlagerung frei zu bekommen waren wir in diesem Moment auf
Paddelmaneuver nicht vorbereitet. Wir schlugen fast genau mittig im Querdrift
an den nächsten Brückenpfeiler und alles purzelte kreuz und quer
durcheinander, einiges auch über Bord. Das Wasser spülte nach wie
vor über die Bordkante, nur drückte es jetzt das Floß, welches
im Strömungslee am Brückenpfeiler klebte, immer weiter nach unten.
Ein beherztes Kommando und augenblickliche Ausführung desselben sorgte
jedoch für eine schnelle Entlastung der Luvseite. Nach dem Aufkommen
des Floßes und seiner Stabilisierung reichte es gerade so um "Klar
Schiff" zu machen bevor wir am Fuß der Burg anlegten. Der "immer
hilfsbereite Anhalter" unterliegt seit diesem Tag einem Mitnahmeverbot.
Nach einem Kentern hat jeder sich an folgende Post-Kenter-Checkliste zu halten
-
An die Wasseroberfläche kommen und orientieren
.
-
Hänge ich noch an irgendetwas fest, eventuell befreien
.
-
Wo bin ich ?
.
-
Ist mein Nebenmann da ? Alle direkten Nachbarn ?
.
-
Wo ist das Floß ?
.
-
Zum Floß gelangen (schwimmen, waten)
.
-
Auf dem Weg zum Floß Paddel und Seile, eventuell weitere Ausrüstung
bergen und auf dem gekenterten Floß sichern.
.
-
Anderen helfen, z.B. durch zureichen von Paddel, an das Floß heran
zu kommen
.
-
Einzeln, nacheinander, auf das gekenterte Floß aufentern; gegenseitig
dabei helfen
.
-
Durchzählen, eventuell Vermißte suchen und / oder deren Verbleib
klären
.
-
Kräftig lachen
.
-
Verletzungen feststellen; gegenseitig in Augenschein nehmen
.
-
Maneuvrierfähigkeit ausprobieren
.
-
Platz zum Stranden suchen
.
-
Anlanden und Floß sichern
.
-
Erste Hilfe leisten, Verletzte versorgen, Versprengte einsammeln und weitere
Hilfe organisieren
.
-
Eigentrocknung betreiben
.
-
Bergung planen
.
Noch mal alles von Anfang an